Quelle: Giessener Allgemeine Zeitung
Auch im zweiten Spiel der neuen Saison in der 1. Basketball-Regionalliga Südwest musste Lich Basketball eine Niederlage einstecken – dabei zeigte das Team von Trainer Lucas Nasev beim Gastspiel in Karlsruhe über weite Strecken eine couragierte Leistung. Doch am Ende reichte es gegen die College Wizards erneut nicht für den ersten Sieg: Die Mittelhessen unterlagen trotz eines bärenstarken zweiten Quarters mit 62:72 (41:31).
»Uns war zur Halbzeit eigentlich schon klar, dass die zweite Hälfte extrem schwierig werden würde«, kommentierte Nasev den Verlauf der Partie. Und er sollte recht behalten. Zwar legten die Gastgeber aus Karlsruhe zu Beginn der Begegnung besser los, führten früh mit 23:14 (10.) nach dem ersten Viertel, doch Lich fand im zweiten Abschnitt defensiv deutlich mehr Zugriff – und drehte das Spiel mit einem 27:8-Viertel zur überraschenden 41:31-Pausenführung. Dabei überzeugten die Wetterstädter mit variabler Verteidigung und sicherem Wurfspiel, während Karlsruhe sich in dieser Phase zahlreiche Ballverluste leistete. Auch das Fehlen mehrerer Licher Akteure – darunter der kurzfristig erkrankte Kevin Hoxhallari – schien zunächst gut kompensiert. Doch wie schon im Auftaktspiel gegen Söflingen (75:81) fehlte es den Lichern an Konstanz über 40 Minuten.
Wurfquoten gehen in Keller
Karlsruhe kam wie ausgewechselt aus der Kabine, verteidigte aggressiver und agierte insgesamt deutlich bissiger. Die Licher Offensive wurde immer statischer, es fehlte an Bewegung abseits des Balls und an Kreativität im Passspiel. Die Folge: nur neun Assists im gesamten Spiel und eine schwache Trefferquote – vor allem im Zwei-Punkte-Bereich, in dem Lich mit nur 26,3 Prozent (10 von 38) abschloss. »Viele Entscheidungen waren nicht mehr ganz so smart«, haderte Nasev, dessen Farben das dritte Quarter mit 11:22 abtreten mussten. Auch von der Freiwurflinie ließ Lich mit 66,7 Prozent (12 von 18) zu viele Punkte liegen. Die Wizards dagegen spielten im Stile eines Aufstiegsaspiranten: kontrolliert, tief besetzt, mit kluger Rotation und Geduld in der Crunchtime. Allen voran Vincent Zurawski (18 Punkte) und Vincent Hennen (16) sorgten immer wieder für Alarm. Bei Lich stemmte sich Johannes Lischka mit 16 Zählern und 13 Rebounds gegen die Niederlage, bekam aber in Sachen Scoring zu wenig Unterstützung. »Trotzdem war es eine Leistung, auf die man aufbauen kann«, fand Nasev positive Ansätze. »In Karlsruhe ist es nicht einfach, das ist eine Mannschaft, die in den letzten zwei Jahren die Regionalliga dominierte – dafür war es über weite Strecken sehr ordentlich.« Letztlich entschied ein 19:10 im Schlussabschnitt das Spiel zugunsten der Hausherren.
So bleibt aus Licher Sicht nur zu hoffen und weiter an dem Erfolg zu arbeiten. Am Wochenende bietet sich im ersten Heimspiel die nächste Möglichkeit zum Debüt-Sieg, wenn die Sunkings Saarlouis zu Gast sein werden.
Lich Basketball: Lischka (16/3), Flowers (10/2), Chromik (9), Wagner (8/2), Amaize (7/1), Mann (7/1), Rostek (3/1), Kotulla (2), Sann, Mehmed.